Gregorianischer Kalender

Der Gregorianische Kalender

Drei natürliche Zeitmaße bestimmen unseren Lebensrhythmus und werden im Kalender miteinander verknüpft:

das Jahr (a)         die Umlaufszeit der Erde um die Sonne;
der Monat (m)    die Umlaufszeit des Mondes um die Erde;
der Tag (d)         die Dauer des mittleren Sonnentages.

Leicht wäre es, einen Kalender aufzustellen, wenn die Zahlenverhältnisse m/d und a/d ganzzahlig wären. Tatsächlich fallen aber im Mittel in das tropische Jahr 365,2422 Tage und 29,5306 Tage in den synodischen Monat. Hierbei ist das tropische Jahr die Zeit, die die Erde braucht, um bei ihrem Umlauf um die Sonne den Punkt der Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche, den sog. Frühlingspunkt, zweimal zu passieren.

Der synodische Monat (von griechisch Synode, Zusammenkunft) bezeichnet das Zeitintervall zwischen zwei aufeinanderfolgenden Neumonden (Neumond: Mond und Sonne stehen, von der Erde aus betrachtet zusammen in einer Blickrichtung).

Julius Caesar  führte 45 v. Chr. die Regelung ein, daß im römischen Kalender auf 3 Jahre mit 365 Tagen ein Schaltjahr mit 366 Tagen folgt. Also fallen in das Zeitintervall von 100 tropischen Jahren 36 525 Tage. Auf die römische Tradition geht auch die Aufteilung der Tage auf die einzelnen Monate und die Monatsnamen zurück.

Für die christliche Kirche bestand größtes Interesse, daß die gesamte Christenheit das Osterfest am gleichen Tage feiert und daß dieses Datum seinen Bezug zu den biblischen Texten behält (z. B. Ex 12, 1-14; Mk 14, 1; 15, 42). Auf dem Konzil von Nicäa wurde im Jahr 325 n. Chr. empfohlen, Ostern überall am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling (der nördlichen Halbkugel) zu feiern, wie es in der weströmischen Kirche Brauch war. Ostern ist damit ein bewegliches Fest zwischen dem 22. März und 25. April eines jeden Jahres. Der bis ins 17. Jahrhundert gebräuchliche Julianische Kalender war jedoch ungeeignet, das zugehörige Datum einfach und eindeutig zu bestimmen.

Der heute noch gültige Gregorianische Kalender  geht auf die Arbeiten von Aloysius Lilius (gest. 1576) und Christopher Clavius (1537 – 1612) zurück. In einer päpstlichen Bulle vom 24. Februar 1582 legte Papst Gregor XIII fest, daß auf Donnerstag, 4. Oktober 1582, als nächster Tag der Freitag, der 15. Oktober 1582, folgen sollte. Damit wurde der Frühlingsanfang wieder auf den 21. März geschoben.

Weiterhin wurde die alte Schaltjahresregel  verbessert. Die Jahre, deren Jahreszahl ohne Rest durch hundert teilbar ist, sind, abweichend von Caesars Regelung, keine Schaltjahre, es sei denn, die Jahreszahl ist durch vierhundert ohne Rest teilbar. Auf diese Weise fallen 36524,25 Tage in ein Jahrhundert, in recht guter Näherung zum tatsächlichen Wert (s.o.), so daß auch langfristig der Frühlingsanfang im Mittel auf den 21. März fällt.

Da die Jahreszahl 2000 ohne Rest durch 400 teilbar ist, ist also das Jahr 2000 ein Schaltjahr und hat deshalb einen Schalttag, den 29. Februar.

Weiterhin enthalten die Schriften von Clavius auch Regeln für die Bestimmung des Vollmonddatums   und damit auch für die Bestimmung des Osterfestdatums.

Da der gregorianische Kalender mit dem Jahr Eins nach Christi Geburt beginnt und kein Jahr Null kennt, dauerte also das erste Jahrtausend bis zum Ende des Jahres 1000 n. Chr.. Entsprechend beginnt das dritte Jahrtausend  des gregorianischen Kalenders erst mit dem Jahreswechsel von 2000 nach 2001.

Quelle:  Physikalisch-Technische Bundesanstalt

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