Was war los in den 80er Jahren?
Atomangst, Generation „No-Future“ und der Mauerfall
In den 80er Jahren herrschte die Angst vor einem Atomkrieg und der Atomtechnik generell. Das Wettrüsten lässt die Menschen in Deutschland für Frieden demonstrieren, eine Friedensbewegung entsteht. Die Jugend ist zu Beginn des Jahrzehnts in großen Teilen desillusioniert. Man spricht von der Generation „No future“.
Die sozial-liberale Regierung wird in den 80er Jahren durch Helmut Kohl abgelöst.
Die Bürger entwickeln immer mehr Bewusstsein für die Natur und ein ökologisches Gleichgewicht. Die „Grünen“ treten als ökologische Partei an, die sich links von der SPD platziert. Das weckt in Misstrauen in konservativen Kreisen. Die Grünen stehen für alternative Lebensformen und zeigen dies, beispielsweise sind strickende Männer auf Parteitagen keine Seltenheit. In Hessen wird einer von ihnen in Turnschuhen zum ersten „Grünen“ Umweltminister gekürt.
Demonstrationen gegen den Bau der Startbahn West in Frankfurt und gegen eine Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf sowie die Auseinandersetzung mit Sicherheitskräften und Wasserwerfern kennzeichnen diese Zeit.
In der DDR etabliert sich in den Achtzigern vorsichtig eine Friedensbewegung, „Schwerter zu Pflugscharen“ ist ihr Motto. Sie bildet die Keimzelle für spätere Aktionen gegen das System.
Schlagzeilen der 1980er Jahre
Die Mode der 80er Jahre ist sehr unterschiedlich. Es gibt „Punks“ und „Popper“, „Alternative“ und irgendwo eine Schicht, die sich dazwischen bewegt. Die Mode ist der jeweiligen Stilrichtung angepasst. Sie wird abgesehen von den „Alternativen“ und „Punks“ aber zunehmend eleganter.
Die Musik ist niemals so vielfältig gewesen wie in den 80er Jahren. Zu Beginn der 80er werden deutsche Texte beliebter. In einer kurzen aber heftigen Zeit taucht die „Neue Deutsche Welle“ auf und wird begeistert aufgenommen, leider aber auch „tot-kommerzialisiert“. Pop- und Rockmusik in allen Varianten bestimmt die Radiosender. Die CD als digitalter Tonträger löst seit Anfang der achtziger Jahre die Vinyl-Schallplatte ab. Das Videospiel und der Homecomputer halten Einzug in die ersten deutschen Haushalte.
Die ersten Privatsender nehmen ihren Betrieb auf (RTL, Sat1). Das Programm wird aus Werbemitteln finanziert und ist die Qualität des Programms ist immer wieder Anlass für Diskussionen. Über Fernsehprogramm und die Kindheit in den achtziger Jahren lesen Sie hier einen interessanten Beitrag auf Spiegel Online.
Die UdSSR wendet sich in der zweiten Hälfte der 80er Jahre unter der Regierungszeit des 1. ZK-Sekretärs Michail Gorbatschow einer neuen Politik zu. Sie heißt „Perestroika“ und eröffnet am Ende des Jahrzehnts ungeahnte Gestaltungsmöglichkeiten im Osten. Der Ostblock bröckelt und der weiteren Folge fällt am 9. November 1989 die Mauer. Aus der Parole „Wir sind das Volk“ wird bald „Wir sind ein Volk“. Am Ende des Jahrzehnts wird mit der Wiedervereinigung Deutschlands ein neues Kapitel der Weltgeschichte aufgeschlagen.
Einen bebilderten Zeitstrahl der Ereignisse in den 1980er Jahren finden Sie bei ARD-Alpha.